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22. Dezember: Das Wichtigste an Weihnachten
Noch zweimal schlafen, dann ist Weihnachten! Gestern erst wurde mir erzählt, dass alle Kinder immer aufgeregter werden, je näher Weihnachten kommt. Die Erwachsenen werden allerdings immer gestresster, weil sie wie immer wollen, dass alles perfekt ist. Die möglichst perfekten Geschenke sollen unter dem Baum liegen, das perfekte Essen soll gekocht werden und und und … Aber was ist denn jetzt eigentlich das Wichtigste an Weihnachten? Die Bauernhoftiere haben das auch vor Kurzem diskutiert als ich zum Kaffee trinken im Stall eingeladen war:
„Na klar, Gänsebraten“, sagte der Fuchs, „was wäre Weihnachten ohne Gänsebraten?“ – „Schnee“, sagte der Schneehase, „viel Schnee.“ Und er schwärmte verzückt von der weißen Weihnacht. Das Reh sagte: „Ich brauche aber einen Tannenbaum, sonst kann ich nicht Weihnachten feiern.“ – „Aber nicht so viele Kerzen“, heulte die Eule, „schön schummrig und gemütlich muss es sein. Stimmung ist die Hauptsache.“ – „Aber mein neues Kleid muss man sehen“, sagte der Auerhahn, „wenn ich kein neues Kleid kriege, ist für mich nicht Weihnachten.“ – „Und Schmuck!“ krächzte die Elster, „jede Weihnachten bekomme ich was: einen Ring, ein Armband. Oder eine Brosche oder eine Kette. Das ist für mich das Allerschönste an Weihnachten.“ – „Na, aber bitte das Kletzenbrot nicht vergessen“, brummte der Bär, „das ist doch die Hauptsache. Wenn es das nicht gibt und all die süßen Sachen, verzichte ich auf Weihnachten.“ – „Und schöne Töne muss man hören“, meinte die Drossel, „ohne Musik ist Weihnachten viel zu still.“ – „Macht es wie ich“, sagte der Dachs, „schlafen, schlafen, schlafen. Das ist das einzig Wahre. Weihnachten heißt für mich: Endlich einmal lang schlafen.“ – „Und Wein trinken“, ergänzte der Ochse, „mal richtig leckeren Wein trinken – und dann schlafen.“
Aber da schrie er „Aua“, denn der Esel hatte ihm einen gewaltigen Tritt versetzt. „Du Ochse du, denkst du denn nicht an das Kind in der Krippe?“ Da senkte der Ochse beschämt den Kopf und sagte: „Das Kind. Jaja, das Kind in der Krippe – das ist die Hauptsache.“